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"Weiter wie bisher ist keine Option" - Ergebnisse und Konsequenzen des Weltagrarberichts

Datum: 
Dienstag, 28 Mai, 2013 - 20:00

mit *Benedikt Härlin*, Leiter des Berliner Büros der Zukunftsstiftung Landwirtschaft,

am *Dienstag, dem 28.5.**2013 *um*20 Uhr*

im *KG I der Universität Freiburg, Raum 1098* (gegenüber der Baustelle Universitätsbibliothek neben dem Theater)

Der Weltagrarbericht, im Jahr 2008 abgeschlossen, liefert eine Zusammenfassung der gegenwärtigen Situation der Landwirtschaft weltweit und ihrer vielfältigen Probleme und Herausforderungen. Sein Resumee, "Business as usual is not an option - Weiter wie bisher ist keine Option", wirft die Frage auf, wie es denn in der Landwirtschaft weitergehen soll. Im Weltagrarbericht  werden Möglichkeiten aufgezeigt und es wird ein grundlegender Paradigmenwechsel weg von der industriellen Landwirtschaft  hin zu kleinen und vielfältigen Strukturen gefordert.
Wie geht nun beispielsweise die EU-Agrarpolitik mit den Empfehlungen des Weltagrarberichts um? Ist sie in der Lage, hier etwas umzusetzen? Können, dürfen wir alles der Politik überlassen oder sind wir aufgerufen, als einzelne oder als Gruppen selbst aktiv zu werden, um eine zukunftsfähige Landwirtschaft zu entwickeln und zu fördern?

Im Anschluss an den Vortrag gibt es die Möglichkeit, sich über die Projekte zur solidarischen/gemeinschaftsgetragenen Landwirtschaft im Raum Freiburg zu informieren.

Wir freuen uns auf euer Kommen!

 

Es laden ein: Luzernenhof, Gartencoop Freiburg, Lebensgarten Dreisamtal

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Europäische Agrarpolitik zwischen Hunger und Überfluss

Die sozialen und ökologischen Herausforderungen der Landwirtschaft im 21. Jahrhundert

 

Während fast die Hälfte der Menschheit wegen Unter-, Über- und sonstiger Fehlernährung zum Teil gravierende gesundheitliche Schäden davonträgt, scheint die Agrarpolitik der Europäischen Gemeinschaft den Weckruf des Weltagrarberichtes bis heute nicht vernommen zu haben. „Weiter wie bisher ist keine Option“ betitelten über 400 Wissenschaftler aus aller Welt ihre Bestandsaufnahme der globalen Landwirtschaft und ihrer Herausforderungen in den kommenden 50 Jahren. Sie fordern radikales Umdenken und eine schnelle Abkehr von den bisherigen Konzepten industrieller Landwirtschaft. Ohne Kleinbauern, insbesondere Bäuerinnen, eine agro-ökologische Revolution und Innovation entlang der gesamten Kette von der Urproduktion bis zum Endverbrauch drohe unser Ernährungssystem sich seiner eigenen Grundlagen zu berauben.

 

Wissenschaftler fordern weitgreifende Veränderungen der Art und Weise wie wir Lebensmittel produzieren und konsumieren und sprechen von einem notwendigen Paradigmenwechsel. Doch in der Agrarpolitik der Europäischen Union findet sich hiervon herzlich wenig. Einige zaghafte Ansätze der EU-Kommission wurden von einer Mehrheit der Agrarminister und der Abgeordneten des Europäischen Parlaments bis zur Unkenntlichkeit verwässert. Dahinter steht die beispiellose Konzentration und Marktmacht transnationaler Agrar-, Handels- und Lebensmittelkonzerne und die Gleichgültigkeit grosser Teile ihrer Kundschaft.

 

Doch überall auf der Welt, in Stadt und Land, auch hier in Europa, nehmen Menschen ihre Lebensmittel, ihren Boden, ihre Landschaften, ihre Gärten und ihre Landwirtschaft wieder selbst in die Hand. Sie fragen was mit ihren Steuergeldern passiert und wer von ihrem Einkauf profitiert. Sie fragen auch was sie vom Acker bis zum Teller besser selber und selber besser machen können. Eine Graswurzel-Revolution?

 

Benedikt Haerlin leitet das Berliner Büro der Zukunftsstiftung Landwirtschaft und koordiniert Kampagnen für nachhaltigen Landwirtschaft und Ernährung in Deutschland („Meine Landwirtschaft“) und Europa („ARC2020 – Good Food Good Farming“). Er hat im Aufsichtsrat des Weltagrarberichts mitgearbeitet. Davor hat er u.a. die Kampagne von Greenpeace International gegen Agrogentechnik geleitet und war Mitglied des Europäischen Parlaments.

 

Weitere Informationen:

www.weltagrarbericht.de

www.meine-landwirtschaft.de

www.arc2020.eu



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by Dr. Radut